Dank der Institución Educativa Técnico Agropecuaria in der Regenwaldgemeinde López de Micay im Bajo Cauca haben indigene und afrokolumbianische Jugendliche die Möglichkeit, eine landwirtschaftliche Berufsausbildung zu absolvieren. Mit einem einzigen Boot dauert es jedoch viel zu lange, bis Schülerinnen aus den Dörfern flussauf- und -abwärts abgeholt werden und in der Schule ankommen. Ein zweites Boot soll Abhilfe schaffen.
In Belén de Iguana leben rund 540 Mitglieder der Eperara Siapidara-Ethnie, die 88 Familien angehören. Die Gemeinschaft ist als Resguardo Indígena mit eigenem Cabildo, einer Art indigenem Gemeinderat, organisiert. Belén gehört zum Gemeindebezirk López de Micay, Departement Cauca, und ist nur auf dem Wasserweg vom Pazifikhafen Buenaventura in einer fünfstündigen Bootsfahrt erreichbar. Fischen, Jagen, Sammeln im Wald und eine einfache Landwirtschaft bilden die Lebensgrundlage der Familien. Flussauf- und -abwärts gibt es sowohl weitere Indígena-Siedlungen als auch afrokolumbianische Gemeinschaften.
Das Resguardo Indígena Belén de Iguana verfügt über eine nach ihrem Gründer, Maximino Garabato, benannte Schule, die Institución Educativa Técnico Agropecuaria (IEA). Sie umfasst jeweils Kindergarten, Primar- und Sekundarschule an 6 verschiedenen Standorten sowie eine Mittel- und technische Landwirtschaftsschule in Belén, an der der Nahrungsmittelanbau auch in der Praxis unterrichtet wird. Von den insgesamt 675 Schülern und Schülerinnen, die von 31 Lehrkräften unterrichtet werden, stammen 284 aus umliegenden Afro-Gemeinschaften. Belén de Iguana liegt am rechten Ufer des Río Micay. Schülerinnen der Landwirtschaftsschule, die in Siedlungen auf der andern Flussseite oder an Seitenarmen leben, sind für den Schulbesuch darauf angewiesen, dass sie vom IEA eigenen Boot abgeholt werden. Mit einem einzigen Boot mit Aussenbordmotor ist an einen geregelten Schulbetrieb jedoch nicht zu denken, weil es viel zu lange dauert, bis die Klassen vollzählig sind. Die Landwirtschaftsschule benötigt deshalb einen zweiten Aussenbordmotor, damit je ein Boot die Dörfer flussabwärts – Limones, Guayabal, Río Viejo, La Rotura – beziehungsweise flussaufwärts – Guadualito, Bujío, La Iguana und weitere – bedienen kann.
In Abwesenheit von Strassen dienen mitten im Regenwald Flüsse als natürliche Verkehrswege für die Beförderung von Menschen und Gütern. Vor allem während der Regenzeit sind viele Flüsse mit kleinen, nicht motorisierten Booten nur unter Lebensgefahr befahrbar. - Das Indigenenreservat Belén de Iguana hat mit Maximino Garabato einen überaus engagierten und bestens ausgebildeten Leader, der sich seit je für Bildung für alle einsetzt.
Institución Educativa Agropecuaria (IEA) Maximino Garabato
Über 280 Auszubildende aus Flusssiedlungen am Río Micay. Indirekt werden auch deren Familien und Gemeinschaften begünstigt.
Die Berufsausbildung an der IEA steht Jugendlichen aus benach-barten Flusssiedlungen offen.
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Projektverantwortung:
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