Lange Zeit galt Kamerun als stabiles, relativ friedliches Land in einer von Krisen und Kriegen heimgesuchten Region. Längst jedoch ist Kamerun selbst zum Krisenherd geworden. Der Konflikt um den englischsprachigen Westen des Landes hat seit seinem Ausbruch 2017 6‘000 Tote gefordert. 574‘000 Menschen wurden vertrieben, Zehntausende flohen ins nahe Ausland, vor allem nach Nigeria. Rund 380‘000 Menschen benötigen eine Unterkunft, weit über 400‘000 Nahrungsmittelhilfe sowie sogenannte Non-Food Items. Die Zahl der Opfer von sexueller Gewalt wächst stetig, begünstigt durch die Präsenz einer Vielzahl nichtstaatlicher bewaffneter Gruppierungen und Warlords, die keinem zentralen Kommando unterstehen und teils gar keine politische Ziele verfolgen. Die Bedürftigen im Konfliktgebiet mit humanitärer Hilfe zu erreichen, gestaltet sich unter diesen Bedingungen besonders schwierig.
Center for Human Rights and Democracy in Africa (CHRDA) ist eine NGO in Buea, South West. Mittels Schulung und Aufklärung, juristischer und materieller Hilfe, wirtschaftlichem Empowerment für interne Vertriebene und Gewaltopfer sowie dem Monitoring der Menschenrechtssituation in den anglophonen Regionen setzt sie sich für die Einhaltung und Förderung der Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie ein. Das Engagement der NGO gilt nicht zuletzt der Beendigung der Straflosigkeit in Bezug auf Menschenrechtsverbrechen, die im Verlauf des andauernden Konflikts begangen wurden. CHRDA publiziert periodisch Berichte über die Menschenrechtssituation in North und South West, die von politischen und humanitären Akteuren sowie in diplomatischen Vertretungen gelesen werden. Der Präsident ist ein prominenter Anwalt, der 2017 im Hochsicherheitsgefängnis in Yaoundé inhaftiert war.
Die Mitglieder des CHRDA-Teams arbeiten in einem sehr unsicheren Umfeld und unter schwierigsten Bedingungen und setzen dabei oft ihr Leben aufs Spiel. Mit einem eigenen robusten und klar gekennzeichneten Fahrzeug können Risiken stark vermindert und Aktivitäten gleichzeitig weitaus effizienter abgewickelt werden, namentlich bei der Personenbeförderung im Zusammenhang mit Schulungsworkshops, dem Besuch von Inhaftierten sowie beim Transport von materieller Hilfe für die Opfer von Gewalt.