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Von der Vision zur Verantwortung: Die Geschichte von miva

Seit 1932 engagiert sich miva für mehr Mobilität in sozialen Projekten weltweit. Was als kirchliche Initiative zur Unterstützung von Missionsstationen begann, entwickelte sich über Jahrzehnte zu einem konfessionell unabhängigen Hilfswerk in der Entwicklungszusammenarbeit. Die Geschichte von miva erzählt von Wandel und Kontinuität – und davon, wie aus einer Idee konkrete Hilfe auf vier Rädern, zwei Rädern oder Hufen geworden ist.

Anfänge in Einsiedeln – aus einer persönlichen Erfahrung wird eine Bewegung

Die Gründung von miva geht auf einen persönlichen Schicksalsschlag zurück: Pater Paul Schulte, ein deutscher Ordenspriester, verlor 1925 seinen Studienfreund, der in Südafrika an den Folgen eines Mückenstichs starb – weil ihm aufgrund fehlender Transportmittel keine rechtzeitige medizinische Hilfe geleistet werden konnte. Dieses Ereignis war Auslöser für die Gründung der Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft (miva Deutschland) im Jahr 1927, mit dem Ziel, Missionsstationen mit Fahrzeugen und Flugzeugen auszustatten.

Fünf Jahre später erreichte diese Idee auch die Schweiz: Am 5. September 1932 war Pater Schulte zu Gast an einer Missionstagung in der Stiftsschule Einsiedeln. Im Klosterhof stand sein kleines rotes Flugzeug, bekannt als „die rote Motte“. Er zeigte den Film „Das Vermächtnis eines Missionars“, der den Mangel an Verkehrsmitteln in entlegenen Regionen dokumentierte. Die Begeisterung unter den anwesenden Gymnasiasten führte noch am selben Tag zur Gründung der Schweizer „Missions-Verkehrs-Aktion“ – der heutigen miva, die damit zu den ältesten Hilfsorganisationen der Schweiz zählt. Die ersten Unterstützungsaktivitäten wurden von den Schülern selbst organisiert, unter anderem aus einem Zimmer hinter dem alten Theater, das den Spitznamen „Bärenhöhle“ trug.

In dieser Anfangszeit unterstützte miva gezielt katholische Missionsstationen durch die Bereitstellung von Verkehrsmitteln.

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Mehr als ein Name – wie miva sich neu positionierte

Ab Mitte der 1980er-Jahre begann eine Phase struktureller Weiterentwicklung. miva wandelte sich schrittweise von einem rein ehrenamtlich geführten Verein zu einem kleinen Hilfswerk mit Geschäftsstelle. Die operative Verantwortung ging zunehmend auf ein qualifiziertes Team über; die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen im globalen Süden wurde systematischer gestaltet.

Diese Entwicklung setzte sich in den folgenden Jahren konsequent fort: Die Geschäftsstelle wurde in Wil SG eingerichtet, die Unterstützung missionarischer Tätigkeiten eingestellt, und der Beitrag zu sozialer Entwicklung als zentrales Ziel verankert – mit Fokus auf Mobilität als Schlüssel zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Ernährungssicherheit. Mit der inhaltlichen Neuausrichtung war auch ein Namenswechsel verbunden: Das Wort „Mission“ wurde gestrichen, da es nicht mehr zum neuen Selbstverständnis passte. Statt eines kompletten Neuanfangs wählte man die vertraute Kurzform miva – als Ausdruck von Wandel und Kontinuität zugleich.

 

miva heute – unabhängig, fokussiert, wirksam

Heute ist miva ein konfessionell unabhängiges Hilfswerk in der Entwicklungszusammenarbeit mit Sitz in Wil SG. Der gemeinnützige Verein wird getragen von einem ehrenamtlichen Vorstand und einer ehrenamtlichen Projektkommission. Die operative Arbeit übernimmt ein kleines, engagiertes Team in der Geschäftsstelle. Seit 2004 ist miva Zewo-zertifiziert.

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Finanzierung von Transportmitteln für Partnerorganisationen im globalen Süden. Seither richtet sich der Fokus klar auf soziale Entwicklung durch Mobilität. Ziel ist es, Menschen in abgelegenen Regionen den Zugang zu wichtigen Lebensgrundlagen zu ermöglichen – im Sinne der Werte Würde, Solidarität und Eigenverantwortung.

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