Anfänge in Einsiedeln – aus einer persönlichen Erfahrung wird eine Bewegung
Die Gründung von miva geht auf einen persönlichen Schicksalsschlag zurück: Pater Paul Schulte, ein deutscher Ordenspriester, verlor 1925 seinen Studienfreund, der in Südafrika an den Folgen eines Mückenstichs starb – weil ihm aufgrund fehlender Transportmittel keine rechtzeitige medizinische Hilfe geleistet werden konnte. Dieses Ereignis war Auslöser für die Gründung der Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft (miva Deutschland) im Jahr 1927, mit dem Ziel, Missionsstationen mit Fahrzeugen und Flugzeugen auszustatten.
Fünf Jahre später erreichte diese Idee auch die Schweiz: Am 5. September 1932 war Pater Schulte zu Gast an einer Missionstagung in der Stiftsschule Einsiedeln. Im Klosterhof stand sein kleines rotes Flugzeug, bekannt als „die rote Motte“. Er zeigte den Film „Das Vermächtnis eines Missionars“, der den Mangel an Verkehrsmitteln in entlegenen Regionen dokumentierte. Die Begeisterung unter den anwesenden Gymnasiasten führte noch am selben Tag zur Gründung der Schweizer „Missions-Verkehrs-Aktion“ – der heutigen miva, die damit zu den ältesten Hilfsorganisationen der Schweiz zählt. Die ersten Unterstützungsaktivitäten wurden von den Schülern selbst organisiert, unter anderem aus einem Zimmer hinter dem alten Theater, das den Spitznamen „Bärenhöhle“ trug.
In dieser Anfangszeit unterstützte miva gezielt katholische Missionsstationen durch die Bereitstellung von Verkehrsmitteln.