An der staatlich anerkannten «Modellschule» der NGO EDA in Yuri­maguas im Amazonastiefland werden Kindern anhand fortschrittlicher Unterrichtsmethoden Inhalte vermittelt, die einen direkten Bezug zur Lebensrealität, zum Regenwald und den indigenen Traditionen haben. Für die Beförderung der Kinder zu einer Waldparzelle für den prakti­schen Umweltunterricht, der bald auch andern Schulen offenstehen soll, benötigt die Escuela Modelo einen Kleinbus.

Über die Hälfte der peruanischen Landfläche liegt im Amazonas-Gebiet. Yurimaguas, Hauptstadt der Provinz Alto Amazonas und Verwal­tungssitz des gleichnamigen Distrikts mit 120'000 Einwohnern, liegt am Río Huallaga, einem schiffbaren Quellfluss des Amazonas. Im Osten der Stadt öffnet sich das eigentliche Tiefland des Amazonasbeckens. Wäh­rend ein Grossteil der Bevölkerung nach wie vor von der Subsistenz­land­wirt­schaft lebt, ist der Regenwald durch die Ausbeutung von Roh­stoffen und die Ab­holzung zwecks Gewinnung von Agrar- und Weideland stark bedroht.

Die NGO Educación para el Desarrollo Amazónico (EDA) in Yurimaguas setzt sich für eine an den Kontext angepasste fortschrittliche Bildung, den Schutz und die Selbstverwaltung der natürlichen Ressourcen und die Stär­kung der indigenen Kultur und Identität ein. Im Mittelpunkt der Tätigkeit steht die von EDA-Yurimaguas gegründete und aufgebaute, längst staatlich anerkannte Primarschule «Escuela Modelo en la Amazonía». In 9 Klassen werden aktuell 216 Schülerinnen unterrichtet. Die Modellschule bietet Raum für die Anwendung neuer Lehrmethoden, der Lehrplan hat einen starken Bezug zur Realität des Regenwaldes und zum indigenen Hinter­grund des Gebiets. Die Escuela Modelo will Individuen mit «eigenen Ideen» hervorbringen, die auch mit den ökologischen Belangen ihrer Klimaregion vertraut sind. Die Umweltbildung findet direkt im Regenwald in einem privaten Schutzgebiet ausserhalb der Stadt statt. Für die Beförde­rung der Schülerinnen zum Waldgrundstück und alle anfallenden Transportaufgaben sowie im Hinblick auf die Öffnung des Umweltbildungsangebots für weitere Schulen benötigt die Escuela Modelo einen Kleinbus.

Nie zuvor wurde in der Amazonasregion von Peru so viel Primärwald abgeholzt wie in den beiden Pandemiejahren. Umweltbildung und der Schutz des Regenwaldes sind wichtiger denn je. Mit dem Umwelt-bildungsprogramm «Semillas Semillitas» und der Vernetzung mit der Universität UNAP und andern Akteuren im Umweltbereich leistet EDA einen Beitrag, der weit über den lokalen Rahmen hinaus ausstrahlt.