Migrantinnen und Flüchtlinge ohne Reisepapiere gehören in Mexiko zu den verletzlichsten Gruppen in der Gesellschaft. Die meisten Migranten kommen aus den von Armut, Arbeitslosigkeit, Gewalt und Korruption geplagten Ländern des sogenannten "nördlichen Dreiecks": Honduras, El Salvador und Guatemala. Auf ihrem Weg müssen die Migranten grosse Gefahren und Entbehrungen auf sich nehmen. Sie drohen zu verdursten, erleiden Misshandlungen, werden entführt, erpresst, ausgeraubt, im schlimmsten Fall ermordet. Gleichwohl lassen sich die Armutsflüchtlinge, die mitunter in Karawanen von mehreren tausend Personen unterwegs sind, von ihrem Vorhaben selten abbringen.
Wie kleine Oasen liegen mehrere Herbergen für Migrantinnen entlang ihrer Wegstrecke durch Mexiko. Casa Betania – Santa Martha in Salto de Agua im Bundesstaat Chiapas ist eine von ihnen. Gemäss dem Provinzial der Steyler Missionare in Mexiko ist "das Migrantenhaus Betania – Santa Martha ein Ort des Willkommens für diejenigen, die auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen unterwegs sind (…), wo sie sich für wenige Tage ausruhen können." Hier bekommen täglich 50-80 Zuflucht Suchende zu essen, einen Platz zum Schlafen, und sie werden medizinisch versorgt, psychologisch betreut und juristisch beraten.
Das Personal besteht aus 7 kirchlichen und 7 Laien-Mitarbeiterinnen unter der Leitung der pädagogisch ausgebildeten Schwester Yanet. Sie koordiniert den Strauss von humanitären Dienstleistungen, die auf eine Verbesserung des physischen und psychischen Befindens der Migrantinnen und die Verminderung von Risiken und Strapazen auf der Weiterreise abzielen.
Für die Versorgung der Casa Betania mit Lebensmitteln, medizinischem Verbrauchsmaterial, Hygieneartikeln und Brennholz, das Abholen von Sachspenden, Ambulanzdienste, Behördengänge nach Palenque und Koordinationstreffen in San Cristóbal de las Casas benötigt die Migrantenherberge in Salto de Agua einen zweckmässigen Transporter.