Ausgangslage
Rund die Hälfte der Kinder in Guatemala ist von chronischer Unterernährung betroffen, was sich auf ihre körperliche und kognitive Entwicklung katastrophal auswirkt. Ihr ganzes Leben spüren sie die Auswirkungen des Hungers. Die Armut ist vor allem im ländlichen Umfeld allgegenwärtig, wobei die Indígenas überproportional von Armut und schlechten Lebensbedingungen betroffen sind. Zudem müssen sie sich gegen vielfältige Formen der Benachteiligung wehren.
Vielerorts fehlt es ihnen an sozialer und politischer Organisation, um für ihre Interessen einstehen zu können und ihre Identität zu bewahren. Besonders für die jüngere Bevölkerung geht aus diesem Identitätskonflikt eine Belastung und Unsicherheit hervor. Frauen sind noch immer bezüglich Ausbildung, Partizipation und individueller Rechte zusätzlich benachteiligt.
Projekt
Asociación Qajb’al Q’ij ist eine NGO in Quetzaltenango, der zweitgrössten Stadt Guatemalas, auf dem nordwestlichen Hochland. Ihre Mission ist es, "zur Ausbildung, Organisation und Begleitung junger Führungskräfte in den indigenen Gemeinschaften im Westen Guatemalas beizutragen", damit sie sich verstärkt an politischen Entscheidungen auf lokaler und regionaler Ebene beteiligen. Die Jugendlichen lernen, die staatliche Politik kritisch zu analysieren und in ihren Gemeinschaften Führungsverantwortung zu übernehmen. Hauptaktivitäten der NGO sind die Ausbildung in Workshop-Modulen für persönliches Wachstum und politische Bildung im Verständnis der Maya, indigener Theologie und Spiritualität der Maya. Die Mitarbeitenden von Qajb’al Qij’ organisieren und leiten die Workshops und besuchen die ausgebildeten Führungspersönlichkeiten danach regelmässig in ihren Herkunftsdörfern, um mit ihnen Schwierigkeiten und Erfolge zu besprechen und in den Gemeinschaften die Arbeit der Asociación Qajb’al Q’ij bekannt zu machen.
Von der Qajb’al Q’ij-Equipe wird eine hohe Mobilität verlangt, die nur mit einem eigenen Fahrzeug sichergestellt werden kann. Das vorderhand genutzte Auto ist ein privater 16-jähriger Pick-up, der wegen seines prekären Zustands dringend ersetzt werden muss.
Kommentar
Für den Aufbau von Kapazitäten zur Verteidigung der kollektiven und individuellen Rechte und zur Verwirklichung des «Buen vivir» braucht es geeinte, in ihrer Identität gestärkte Gemeinschaften und fähige, fundiert ausgebildete Führungspersönlichkeiten – dafür engagiert sich die Asociación Qajb’al Q’ij.
Jugendlichen, die sich aktiv gegen Gross-projekte wie Minen, Palmöl- oder Zuckerrohr-Monokulturen und Staudammprojekte zur Wehr setzen
Effiziente und sichere Personen- und Materialtransporte für Workshops in rund 20 verschiedenen Gemeinschaften
Asociación Qajb'al Q'ij
220054
miva Projektdienst, Telefon 071 912 15 55, info@miva.ch