Viele Menschen in Uganda sind stark von der hohen Armutsrate, HIV/AIDS, Analphabetismus und fehlenden Arbeitsmöglichkeiten betroffen. In der Diözese von Lugazi, die östlich der Hauptstadt Kampala liegt, sind die meisten Menschen von der Landwirtschaft und Fischerei abhängig. Trotz idealen klimatischen Voraussetzungen bleiben viele Menschen in Armut gefangen, z.B. wegen eines nachteiligen Landbesitzsystems oder fehlendem Zugang zu sauberem Wasser. Für Letzteres müssen täglich lange Fussmärsche zurückgelegt werden. Zudem sind Krankheiten, bedingt durch verschmutztes Wasser verbreitet. Unter diesen Lebensbedingungen leiden vor allem die verletzlichsten Bevölkerungsgruppen, wie ältere Menschen. Sie haben nur beschränkt Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und finanziellen Mitteln. Daher leben zahlreiche Seniorinnen und Senioren isoliert in prekären Lebensverhältnissen.
Die Nyenga Catholic Parish ist eine von 21 Pfarreien in der Diözese von Lugazi. Sie wurde bereits 1903 von den Mill-Hill-Missionaren gegründet und hat eine Bevölkerung von rund 73'500 Menschen, wovon über 41'000 Katholiken sind. Zur Pfarrei gehören 20 Sub-Pfarreien. Die finanziellen Mittel erhält die Pfarrei vor allem von der Diözese, den Pfarreiangehörigen und staatlichen Beiträgen für die Gesundheits- und Bildungseinrichtungen. Denn neben den pastoralen Tätigkeiten in der Pfarrei engagieren sich die Verantwortlichen im Gesundheits- und Bildungsbereich und sind bemüht, den Zugang zur Grundschulbildung zu verbessern. In der Pfarrei sind drei Priester tätig.
Ein wichtiger Fokus der Pfarrei ist derjenige auf benachteiligte, ältere Menschen. Dabei haben die Verantwortlichen festgestellt, dass die fehlende Mobilität ein wichtiger Grund für deren Isolation ist. Daher hat sich der zuständige Pfarrer an miva gewandt, damit 50 Fahrräder für ältere Menschen in der Pfarrei beschafft werden können. Mit der Verfügbarkeit von Fahrrädern erhöht sich der Bewegungsradius von den Begünstigten, womit sie einfacher medizinische Dienstleistungen in Anspruch nehmen, Lebensmittelmärkte besuchen und an Veranstaltungen wie Gottesdiensten teilnehmen können. Durch das Netz an Katechistinnen und Katechisten kennen die Pfarreiverantwortlichen die Bedürfnisse der älteren Menschen und wissen, wer am besten von Fahrädern profitieren können.
Mit der Beschaffung von 50 Fahrrädern kann miva einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von älteren Menschen in der Nyenga Pfarrei leisten. Es ist ein Zeichen der Solidarität der Pfarrei mit dieser Bevölkerungsgruppe. Denn anstatt sie als Belastung für die Gesellschaft wahrzunehmen, sollte ihnen Respekt gezollt werden. Von ihren wertvollen Erfahrungen kann die gesamte Gemeinschaft profitieren.
