Die Lebensbedingungen in den Adivasi-Gemeinschaften Assams, deren Mitglieder vielfach als Teepflücker schuften, sind von Armut und mangelndem Zugang zu Bildung und Gesundheitsdiensten geprägt. Das Ursuline Convent Borbam kümmert sich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln um eine rudimentäre Gesundheitsversorgung, benötigt dafür jedoch dringend ein neues Fahrzeug.
Die 7 Bundesstaaten Nordostindiens, auch bekannt unter der Bezeichnung Sister States, haben eine Ausdehnung von 262‘185 km² (8% der Fläche Indiens) und mehr als 45 Millionen Einwohner, von denen über 31 Millionen in Assam leben. Laut der Volkszählung von 2011 machen die indigenen Gemeinschaften zusammen etwa 12–15% der Gesamtbevölkerung von Assam aus. Adivasi- und Stammesgemeinschaften wie die Santhal und Oraon sind hauptsächlich in den Regionen von Dibrugarh, Tinsukia und Kokrajhar sowie in den Tea Garden Areas präsent, die historisch von indigenen Arbeitskräften besiedelt wurden. Bezüglich Bildung, Landrechten und Wirtschaft stehen die Adivasi-Gemeinschaften in Assam vor grossen Herausforderungen. Viele leben in abgelegenen Gebieten. Es gibt aber laufende Bemühungen, ihre kulturellen Rechte und ihre wirtschaftliche Integration zu fördern.
Die Tezpur Ursuline Society ist die juristische Person der Ursulinen von Tildonk, einer Kongregation mit Ursprung in Belgien. Das Ursuline Convent Borbam, 2001 gegründet und südöstlich von Dibrugarh gelegen, beherbergt eine von 17 Gemeinschaften der Ursulinen in Nordwestindien. 2 Schwestern mit medizinischer Ausbildung betreiben das einzige Gesundheitszentrum in der Region und kümmern sich um die Gesundheitsversorgung in rund 15 Dörfern. Das Zentrum behandelt täglich zwischen 20 und 100 Patientinnen und bietet 6 Betten für stationäre Patienten. Zudem gewährleistet es die medizinische Betreuung der 60 Schülerinnen des angeschlossenen Internats. Aufgrund der begrenzten Mobilität – die beiden Schwestern verfügen lediglich über ein Fahrrad – ist eine mobile Gesundheitsversorgung, insbesondere während der Regenzeit, kaum möglich, geschweige denn der Transport von Patientinnen ins Gesundheitszentrum oder ins Krankenhaus. Für die Gesundheitsarbeit, den Medikamentennachschub und den wöchentlich zweimaligen Transport von Ärzten ins Zentrum benötigen die Ursulinen dringend ein neues Geländefahrzeug - das alte ist 19-jährig und irreparabel beschädigt.
Dank des Ursuline Convent Borbam haben bitterarme Adivasi-Gemeinschaften, deren Mitglieder vielfach in den Teegärten Assams schuften, wenigstens eine rudimentäre Gesundheitsversorgung. Diese funktioniert jedoch nur, wenn Schwestern und Ärzte mobil sind und Patienten im Notfall ins Health Center oder Spital transportiert werden können.
Tezpur Ursuline Society
15 Adivasi-Gemeinschaften im Distrikt Dibrugarh, 60 Internatsschülerinnen
Patientinnen und Patienten in mindestens 15 Adivasi-Gemeinschaften des Distrikts Dibrugarh haben Zugang zu medizinischer Versorgung, auch wenn sie selbst nicht mobil sind.
IN-24-0021
Projektverantwortung:
Peter Ganther
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