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Projekte

Nigeria: Einkommen für Frauen, Berufsbildung für Jugendliche

In den ländlichen Gebieten des Bundesstaats Enugu verschärft sich die Armut zunehmend. Frauen tragen dort die Hauptlast der familiären Ver­sorgung, häufig ohne eigene Einkommensquelle oder staatliche Unter­stützung. Eine NGO hilft mit einem breit angelegten Programm zur Frauenförderung, das auf Rotationskrediten, Bildung, Berufsbildung und dem Ausbau der Basisinfrastruktur beruht. Ein robustes Fahrzeug ist entscheidend, um auch abgelegene Dörfer erreichen zu können.

Enugu State im Südosten Nigerias zählt über vier Millionen Einwohner. Der überwiegende Teil lebt in ländlichen Gebieten, von kleinbäuerlicher Landwirt­schaft oder dem informellen Handel. Besonders seit der Aufhebung der Ben­zinsubventionen 2022 haben sich die Lebensbedingungen verschlechtert. Traditionelle Unterstützungsmechanismen sind weitgehend zusammenge­brochen: Viele Männer, die einst ihre Familien vom städtischen Einkommen unterstützten, leben heute arbeits- und mittellos in urbanen Slums. Zurück in den Dörfern bleiben Frauen und Kinder ohne regelmässige Einkünfte.

Die NGO Development Projects Coordination (DPC) unterstützt benach­teiligte Dorfgemeinschaften in Enugu. In enger Zusammenarbeit mit Frauen­gruppen in derzeit 57 Dörfern setzt DPC ein rotierendes Kleinkreditsystem um. Mit den Darlehen bauen Frauen eigene Kleinunternehmen auf oder investieren in die Landwirtschaft. Die Rückflüsse kommen weiteren Gemein­schaftsprojekten zugute, etwa für Dorfbrunnen, den Kauf von Schulmöbeln oder die Sanierung öffentlicher Gebäude. Zusätzlich organisiert die DPC Schulungen zu Unternehmertum, Buchhaltung sowie Sensibilisierungs­kampagnen zu Themen wie HIV-Prävention, Kinderehen oder Frauengesund­heit. Zwei Berufsbildungszentren in Enugu und Agbani bieten Jugendlichen, auch solchen mit Behinderungen, Ausbildungs- und Wohnmöglichkeiten. Weitere Initiativen fördern den Betrieb von Reismühlen und den Ausbau der dörflichen Infrastruktur. Rund 11'000 Frauen und über 500 Jugendliche profi­tieren direkt von den Massnahmen.

Für die Begleitung der Frauengruppen und die Durchführung von Schulungen benötigt DPC dringend ein geländegängiges Fahrzeug. Viele Zielorte sind besonders während der Regenzeit nur schwer erreichbar. Ein eigenes Fahr­zeug ermöglicht Monitoring, Gesundheitsaufklärung und Nothilfeeinsätze und verbessert zudem die Transportmöglichkeiten für Menschen mit Behinderun­gen zu Ausbildungs- oder Gesundheitseinrichtungen.

Wo Armut, Abwanderung und strukturelle Benachteiligung das tägliche Leben prägen, schaffen Eigeninitia­tive und Solidarität neue Perspektiven. Das En­gagement von DPC zeigt eindrücklich, wie viel Wirkung ent­steht, wenn Frauen gestärkt werden – und wie dringend nötig Mobilität ist, um diese Hoff­nung in jedes Dorf zu bringen.

Land
Nigeria
Ort
Enugu State, Uwani
Themengebiet
Frauen, Bildung, Einkommen
Projekttyp
Personen-/Geländewagen

Projektpartner

Development Projects Coordination (DPC)

Begünstigte

Direkt begünstigt sind 21 Frauen­gruppen mit rund 11'000 Mitglie­dern (Rotationskredite) sowie gut 530 Jugendliche (Berufsbildungs­zentren). Vom Ausbau der lokalen Infrastruktur profitiert die Gesamt­bevölkerung in fast 60 Dörfern.

Erwartete Wirkung

Frauen in 57 Dörfern erhalten Zu­gang zu Kapital bauen eigene Ein­kommensquellen auf. Dank der Berufsbildungsmöglichkeiten an zwei Zentren und dem Ausbau der lokalen Infrastruktur vermindert sich die Landflucht.

Projektnummer

NG-25-0017

Kontakt

Projektverantwortung: Peter Ganther
miva | Postfach | 9501 Wil
Tel. 071 912 1555 | info@miva.ch
CH58 0900 0000 9080 0000 0

Eigenleistung
20'100 CHF
Mittelbedarf
18'700 CHF
offener Spendenbetrag
CHF